Paasdorf liegt eingebettet in den sanften Hügeln des niederösterreichischen Weinviertels unweit der Bezirkshauptstadt Mistelbach. Begleitet durch ein reges Dorfleben genießen die Bewohner und Gäste des Dorfes alle Köstlichkeiten die auf den Feldern und Rieden wachsen und alle Spezialitäten die im Ort erzeugt werden.

Das Dorf liegt von der Stadtgrenze Wien in nördlicher Richtung, Luftlinie zirka 26 km entfernt, eben so weit ist es bis zur Grenze nach Tschechien.

Paasdorf in Zahlen

Ist seit 1972 Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Mistelbach
Gesamtfläche: 17,4 km²
Einwohnerzahl: 853
Seehöhe: 202 m


Im Jahr 1900 gab es in Paasdorf ca. 200 Häuser, 944 Einwohner, 25 Gewerbebetriebe, 2 Gasthäuser und eine Sparkasse. Und heute? Die Häuser wurden mehr, die Einwohner etwas weniger, von den Gewerbebetrieben ganz zu schweigen, aber immerhin – was es alles so gibt in Paasdorf - mit einem Klick hier unten kannst du es herausfinden.


In der sogenannten 'Topothek Mistelbach' findet man allerhand Paasdorfer Bildmaterial (Erstkommunionen, Klassenfotos etc.) aus längst vergangenen Tagen, die meisten aus dem Archiv von Bruno Rath.


Geschichte

1120 bis 2020 - 900 Jahre Paasdorf

Natürlich – und das wissen wir auch aus zahlreichen Funden nach Ausgrabungen – unser Gebiet hier war schon viel früher besiedelt, doch die erste offizielle urkundliche Erwähnung unseres Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1120. Da wird im Klosterneuburger Traditionskodex anlässlich einer Schenkung an das Stift als letzter von fünf Zeugen ein Gundolt de Pabesdorf erwähnt. Die Reihung der Zeugen hängt wohl mit dem Bekanntheitsgrad zusammen, sodass wir hier annehmen können, dass unser werter Gundolt bei den hohen Herrn noch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte bzw. wahrscheinlich sogar das erste Mal am „Regierungssitz“ seiner Obrigkeit war. Und die Reise noch dazu über die Donau war wohl auch kein reines Vergnügen…

Die Geschichte Paasdorfs chronologisch in Kurzfassung

1120      erste urkundliche Erwähnung im Klosterneuburger Salbuch unter dem Namen Patesdorf

1130      In einer Klosterneuburger Urkunde scheint ein Gerunch de Pabisdorf als Zeuge auf

1150      Wir finden einen Dietmar de Pabestorf als Zeugen einer Schenkung an Klosterneuburg

1283     Paasdorf (geschrieben bevsdorf) erhält einen eigenen Seelsorger

1300     Es wird mit dem Bau der heutigen Pfarrkirche begonnen

1521      Der Text der Paasdorfer Bergtaidings wird niedergeschrieben. Darin findet sich der Hinweis auf eine Freiung in Paasdorf

1590     In Paasdorf stehen schätzungsweise 75 Häuser

1630     Die Aufzeichnungen in den Paasdorfer Pfarrbüchern (Matriken) beginnen

1635     Durch eine Blatternepidemie sterben 153 Personen in Paastorf, davon 92 Kinder

1645     Im Gefolge des schwedischen Heeres kommt die Pest bis nach Paasdorf, im Totenbuch der Pfarre Asparn sind auch 
              Paasdorfer Opfer verzeichnet, das damalige Schloss wird zerstört

1646     Der älteste noch heute vorhandene Messkelch wird vom Fleischhacker Mathias Grazer und Maria, seiner Frau gespendet

1657      Die Paasdorfer Sterbematriken beginnen

1664     Hier findet sich die erste und damit älteste Paasdorfer Kirchenrechnung, 458 Gulden und 38 Kreuzer bekommt darin Mathias
              Grazer für die Einwölbung der Kirche

1683     Zum Dank vor der Errettung von den Türken wird die Dreifaltigkeitssäule errichtet, seitdem hat fast jedes Jahr eine
              Fußwallfahrt dorthin stattgefunden

1697     Es scheint 109 Häuser insgesamt in Pääsdorf gegeben zu haben

1726     Am 14. Juni brennen 30 Häuser ab, am 3. September weitere 64

1730     Kaiser Karl VI schenkt dem Don Raimondo Graf von Villana-Perlas die Herrschaft Paasdorf

1740     Graf Perlas erbaut das Schloss

1754     Bei der 1. Volkszählung zählt man 1002 PaasdorferInnen

1758     Die Paasdorfer werden „recht widerspenstige Leut“ genannt. Der Verwalter des Gutes hetzt die Bauern noch mehr gegen die 
              Wilfersdorfer Herrschaft auf

1766     Der Hochaltar der Kirche wird erbaut

1771      Die Feiertage werden abgeschafft, die Schule gebaut und Hausnummern eingeführt

1774     In der Josephinischen Landaufnahme wird Paasdorf als ein aus Mauern gut gebautes Dorf beschrieben, es hat eine solide
              Kirche mit Kirchhofmauer, ein solides Schloss und eine Meierei

1794     Lorenz Seltenhammer beginnt mit der Familienchronik, die bis heute fortgeführt wird

1795      In Paasdorf gibt es inzwischen rund 170 Häuser

1814      63 Buben und 52 Mädchen besuchen die Volksschule

1817      Der Grundkataster wird angelegt

1831      Das Bauernhaus Nr.47 wird von der Pfarre angekauft und ist seither der Pfarrhof

1831      Paasdorf bleibt zwar von der grassierenden Cholera verschont, dennoch wird ein Cholerafriedhof angelegt

1861      Der heutige Friedhof wird angelegt, weil der alte Gottesacker rund um die Kirche nichtmehr ausreicht
              und eine Vergrößerung nicht möglich ist 
              65 Menschen sterben an der Cholera
              Anton Hackler stiftet die heutige Friedhofskapelle mit einem Altarbild des berühmten Wiener Malers Karl Geiger

1862     Die Seelenzahl beträgt 1082

1866     Preußische Soldaten sind in Paasdorf stationiert. 32 gefallene preußische Soldaten werden am Cholerafriedhof beigesetzt

1870     Am 24.November wird die Ostbahn eröffnet, ab 1983 dann Schnellbahn

1880     Paasdorf hat 998 Einwohner in 190 Häusern, also durchschnittlich 5,2 Personen pro Haushalt

1889     Die Freiwillige Feuerwehr wird gegründet, der erste Hauptmann ist Leopold Gabmeier

1893      Anton Freiherr von Skrbensky spendet ein Eisenkreuz für den Cholerafriedhof, welches heute noch steht

1900      In Paasdorf gibt es ca. 200 Häuser, 25 Gewerbebetriebe, 2 Gasthäuser und eine Sparkasse

1905      Eine Milchgenossenschaft wird gegründet

1906      Die Landesbahn wird eröffnet und 1988 eingestellt

1914       190 Ortsbewohnen rücken in den 1.Weltkrieg ein, 39 kehren nicht mehr zurück

1921       Die Paasdorfer Kirche erhält neue Glocken

1922      Das Kriegerdenkmal wird errichtet

1926      Es gibt erstmals elektrisches Licht in Paasdorf. Der Friedhof wird auf seine heutige Größe erweitert

1939      170 Paasdorfer rücken ein in den 2. Weltkrieg, 53 kehren nicht mehr zurück

1945      Am Dorfplatz wird ein Denkmal für die Toten der russischen Armee errichtet und 1957 wieder geschliffen

1955      Der letzte Volksschullehrer Rudolf Prinz beginnt seinen Dienst (bis 1971) 

               Unwetter am 31.8., größte Überschwemmung seit Menschengedenken

1964      Die Ortswasserleitung wird fertiggestellt

1967      Erstmals findet kein Kirtag Montag mehr statt

1970      Mit dem Stück „Heimat bleibt Heimat“, aufgeführt von der Katholischen Jugend, geht die Tradition des Laienspieltheaters
               in unserem Ort zu Ende

1971       Die Kommassierung beginnt und mit 31.12. verliert Paasdorf seine Eigenständigkeit als Gemeinde, der letzte 
               Bürgermeister seit 1963 war Karl König

1972      Der Kindergarten wird eröffnet

1980     Die Aufbahrungshalle hinter der Kirche wird ihrer Bestimmung übergeben

1983      Bundespräsident Kirchschläger ist im Seltenhammerkeller zu Gast

               Am 23.9. wird der Schnellbahnbetrieb aufgenommen

1986     Auf dem neuen jetzigen Sportplatz findet das erste Meisterschaftsspiel statt

1991      Der Tennisplatz wird eröffnet. Die Friedhofskapelle wird renoviert

1992     Gründung des Dorferneuerungsvereines

1995     Die Kulturlandschaft wird mit dem Kunstwerk „Entdeckung der Korridore“ eröffnet